Dienstag, 2. November 2010

18.10.2010 - Sächsische Kartoffelsuppe

Liebe Freunde des milden Entertainments,

verzeiht bitte die eingetretene Abwesenheit meiner selbst in den letzten Tagen. Man könnte meinen es war viel los, so dass es schier unmöglich schien, sich der aktuellen Korrespondenz der Mahlzeiten zu widmen. 

An jenem Montag gab es eine sächsische Kartoffelsuppe. - Aber, was zeichnet eigentlich eine sächsische Kartoffelsuppe aus? Ich kann es euch verraten, nämlich der Name und der Ort der Zubereitung. Denn die Kartoffelsuppe an sich ist ein urtypisch deutsches Gericht. Die Zubereitung ist allerdings regional beeinflusst und abhängig von den gegebenen Feldfrüchten der jeweiligen Jahreszeit.

Ich werde euch diesmal kein Rezept verraten, da dieses aus alten, sehr alten, Familienüberlieferungen stammt und ursprünglich einer meiner Urahnen von einer alten Kräuterfrau, welche in den Wäldern der oberlausitzer Gefilde hauste, überliefert wurde. Diese weise, alte Frau wohnte dort in einem hohlen Eichenstamm, der, ihr mögt es nicht glauben, sogar über einen Ofen verfügte. Der Schornstein war einer der abgestorbenen Äste, welcher wohl aus der Ferne betrachte im aktiven Zustand eine bizarr anmutende Silhouette erzeugte, so dass man davon sprach, dass die Alte mit den Dämonen im Bunde gewesen sein soll.     
Es wird nur soviel verraten, dass die Hauptzutaten Wasser, Kartoffeln und Suppengrün sind. Das ganze wurde nunmehr mit in Speck gebratenen Wiener-Würstchen, in Wien nennt man sie Frankfurter, veredelt. Erwähnenswert ist wahrscheinlich noch, dass die Suppe, mit zu Kartoffeln passenden Gewürzen, abgeschmeckt werden muss, doch hierbei kann ich nur empfehlen, einmal in die Oberlausitz zu fahren und in einen Wald zu gehen. Dort solltet ihr nach einem abgestorbenen Eichenstamm suchen. Wenn ihr ihn tatsächlich findet, müsst ihr nur dreimal herumschleichen und dabei den Namen des Weibsbildes vor euch her sprechen. Dieser wurde vor einigen hundert Jahren dort von einer Gruppe, mit Mistgabeln bewaffneter Bauer, welche der Alten nach der Existenz trachteten,  hineingeritzt. Denn sie hatte sich auf unerklärliche Weise vor dem brodelnden und pöbelnden Mob in Luft aufgelöst. Doch bis heute soll sie an jenem Orte ihr Unwesen treiben. Deswegen wird sie euch auch erscheinen, wenn ihr in das Innere des Baumes tretet. Wenn Ihr dann darum bittet, wird sie euch das Rezept zu dem Süppchen verraten. Nur noch ein Tipp: Man sollte der Kräuterfrau nicht in die Augen sehen, denn sie vermag den Menschen die Seelen zu rauben, wer sich sicher fühlen möchte, sollte sich einen spitzen Hut aus Aluminiumfolie basteln.
Solltet ihr weder den Baum finden, noch auf die Hexe treffen, dann geht in eine der nahe gelegenen gastronomischen Einrichtungen und bestellt euch eine Kartoffelsuppe. Wenn sie so aussieht, dann könnte es sein, dass sie nach dem Rezept zubereitet wurde. 
Peace, Gerome              

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