Ab ans Meer!
Bei den immer noch anhaltenden winterlichen Temperaturen - ja gut, es ist jetzt etwas wärmer geworden, so daß auch in Dresden die Temperaturen tagsüber die Nulllinie nach oben durchbrechen, es in der Nacht aber immer noch hundekalt ist - haben wir uns eigentlich nicht viel gedacht, als eine köstliche Reise in südlichere Gefilde zu wagen.
Auch im neuen Jahr ist die Experimentierfreude erhalten geblieben. Aus diesem Grund wurde beschlossen, den Grund des Reisauflaufs zu erkunden. Die Recherchen ergaben, dass Reisaufläufe und -töpfe im gesamten Mittelmeergebiet als auch in Südosteuropa, ja sogar am Bosporus und nach Osten darüber hinaus, im vorderen und hinteren Orient, voll der Renner sind. Die dort lebenden Menschen haben dem Reisauflauf, bzw. den Reispfannen, auch variierende lustige Namen gegeben. So begegnen uns im serbokroatischen Raum bis zur Türkei "Pilavs" in unterschiedlichster Zusammensetzung und Machart, nur in Griechenland wird er Pilafi genannt. Und ja liebe Freunde, der Balkan ist auch mediterran. Im Orient, also im nahen Osten, spricht man vom "Polow", schmeißt aber anstatt Reis so ein Zeug wie Kichererbsen, Bulgur oder CousCous, was eigentlich das gleiche Zeug ist, nämlich Weizengedöns, in die Pfanne. Sogar in Russland und Zentralasien ist die Reispfanne mit dem Namen "Plow" bekannt. Man könnte meinen, die Reispfanne ist ein durchaus global verbreitetes Gericht. - Warum haben wir sie dann noch nicht ausprobiert? - Weil es so viele Varianten der Zubereitung gibt. Aber wir haben uns entschieden, denn als auffiel, dass die Hauptzutat Reis eigentlich nur mit Gemüse und Fleisch vermengt gegart wird, war es einfach sich für Südgemüse und Hühnchen zu entscheiden. Eigentlich sollte auch noch Letscho dazu, wurde aber letztendlich nicht gewünscht.
Wir sind auch etwas von der orientalischen Eintopf-Zubereitungsmethode abgewichen und haben uns für eine Auflaufform entschieden, bis hin zu der abstrakten Idee, das gesamte Gemenge umzustülpen und so etwas wie einen Reiskuchen zu haben. Tja, das ging gründlich nach hinten los, so dass der Name des Gerichtes dabei raus kam: mediterraner Reishaufen. Seht selbst.
12 PERSONEN-REISHAUFEN-SESSION
ZUTATEN:
400 | g | Reis - ungekocht | 1400 kcal |
850 | g | Hühnerbrustfilets | 884 kcal |
400 | g | Porree | 92 kcal |
70 | g | Tomatenmark | 34 kcal |
500 | g | Paprika | 100 kcal |
150 | g | Mohrrüben | 42 kcal |
150 | g | Sellerie | 39 kcal |
50 | g | Knoblauch | 67 kcal |
50 | g | Reibekäse | 160 kcal |
30 | ml | Olivenöl | 269 kcal |
Pfeffer, Salz, Zucker, Zitronensaft, Basilikum, Oregano, Paprikapulver | |||
GESAMT: | 3087 kcal | ||
p.P. | 257 kcal |
ZUBEREITUNG:
Der Reis muss ordentlich gewaschen werden und wird dann mit der gleichen Menge kochendem Wasser angesetzt und bei niedrigen Temperaturen teilweise gegart.
Nebenbei wird geschnippelt. Das Fleisch, der Knoblauch, das Suppengrün, der Paprika und auch der Lauch müssen gründlich klein geschnitten werden. Am besten bewahrt man die Zutaten in Schüsselchen, so "mis-en-place"-mäßig auf.
Immer noch während der Reis kocht brät man das Fleisch in etwas Olivenöl mit dem Knoblauch an und würzt es. Darüber kann das Gemüse gegeben werden, so dass auch dieses ein paar Röstaromen aus der Pfanne tanken kann.
Während also die Fleisch-Gemüse-Pfanne so auf dem Herd rumhängt, wird der Reis fertig sein, welchen man gut gemeint mit reichlich Paprikapulver und dem Tomatenmark vermengt, optional geht auch besagtes Letscho mit rein.
Dann können alle Zutaten in einer großen, ausgefetteten Auflaufform vermengt und mit einem knappen halben Liter Gemüsebrühe übergossen werden. Wir hatten die Zutaten geschichtet, was der Stabilität des Reishaufens nicht unbedingt zuträglich war. Oben drauf kann man etwas Reibekäse geben oder diesen auch einfach mit einrühren.
Das ganze wartet dann abgedeckt im Ofen bei 180 °C Umluft eine dreiviertel Stunde auf seinen Verzehr. Die Hypothese lautet, dass man auch die doppelte Menge Gemüsebrühe und Zeit nimmt, dann kann die Reisstärke mehr binden und so der Masse mehr Stabilität verleihen.
Der allseits geschätzte Kommentar zu diesem Gericht war: "Es is` warm."
Fotos warten noch, denn die Kamera ist gerade abkömmlich.
Viel Spaß noch, Gerome